21.01.2014
Besuch der Lesung „Das rote Fahrrad“
Inszeniert von Lili Gesler und Lucy Scherer
Theater Heppel & Ettlich in München
Mit unserem Bericht und das darauf folgende Interview mit
Lili & Lucy möchten wir Euch, die nicht dabei sein konnten, die Stimmung
der Inszenierung und die Gespräche danach näher bringen, so dass Ihr auch das
Gefühl bekommt direkt zu wissen wie der Abend abgelaufen ist.
Kurz vor 19.00 Uhr standen wir vor dem Eingang des Heppel
& Ettlich Theaters. Man erreicht es in dem man durch den
Gaststättenraum hoch in den ersten Stock geht. Das Theater wird privat geführt
und befindet sich im Münchner Stadtteil Schwabing. Man kommt rein und steht schon
direkt am Tresen um seine Eintrittskarte zu bekommen. Das Theater ist klein und
wirkt urig, aber für diese Lesung genau der richtige Platz um auch auf den
hintersten Rängen der Inszenierung der beiden Protagonisten folgen zu können.
Die Platzwahl ist frei und wir suchen uns einen Platz in der
3.Reihe rechts. Auf der Bühne stehen zwei Stühle
sonst ist die
Bühne leer und hat einen schwarzen Hintergrund. Es wird passend zur damaligen
Zeit Musik im Hintergrund abgespielt.
Michael Sandorov, vielen bekannt als „Page Peter“ aus „Sturm
der Liebe“ richtet seine Kamera ein um die Inszenierung seiner früheren
Sturmkolleginnen komplett zu filmen.
Es geht los.Der Spot wird direkt auf die zwei Stühle
eingestellt und Lili und Lucy kommen hintereinander von oben durch die Reihen
gelaufen direkt auf die Bühne. Lili stellt die dreizehnjährige Éva Heymann dar
(Bühne links), Lucy die 16.jährige Lilla Ecséri (Bühne rechts).
Im O-Ton hört man von Lili (Éva Heymann) den Spruch: „Sie
haben sich nie getroffen, sie haben einander nicht gekannt.“ Doch erzählen sie
sich gegenseitig die Ereignisse ihres kurzen Lebens in dieser Inszenierung, aus
den jeweiligen Tagebüchern. Dabei schlüpfen Lili und Lucy vollkommen in die
zwei Figuren und erzählen so authentisch, dass man genau die Bilder vor Augen
hat und die Geschichte der beiden bis in die Haarspitzen miterlebt. Auch in den
Dialogen der beiden beim Springen zwischen den Figuren denkt man Éva und Lilla sind
Freundinnen die gerade wie ganz normale Teenager miteinander kommunizieren. Doch
sie konnten sich nie wirklich kennenlernen und sind sich nie begegnet.
Éva (Lili) erzählt das sie bei Ihren Großeltern in Nagyvárad
wohnt und Ihre Mutter Ági in Budapest ist. Lilla (Lucy) wächst in der Holocaust
Zeit in Budapest auf.
Die Zwei sind so unterschiedlich und doch erleiden sie
ähnliche Ängste. Éva will einfach nur leben und Fotografin werden und Lilla
will Schauspielerin werden.
Umso tiefer die beiden (Lili und Lucy) in die Tagebücher
einsteigen und die Zeit für diese beiden jüdischen Kindern an verschiedenen
Orten immer schlimmer werden, sieht man auf der Bühne als Zuschauer nicht mehr
Lili und Lucy vor sich, sondern nur
diese beiden jungen teilweise weinenden Geschöpfe die um Ihr Leben bangen.
Lilla kommt zum Schutz ins Irrenhaus, da man dort nicht genau nach Juden sucht.
Und Éva landet im Judengetto auf engsten Raum (16 Leute in einem Zimmer). Lilla
dreht im Irrenhaus unter den vielen Kranken durch und schreit ihre Angst heraus.
In diesem Augenblick wird parallel Éva in einem der Viehgüter-Waggons nach
Polen gebracht und stirbt in Ausschwitz. Lilla stirbt zwar nicht, aber sie war
nie mehr in der Lage ihren Traum Schauspielerin zu werden, ausführen zu können.
Dann toten Stille und noch einmal die Betonung, die Zwei
sind sich in Ihrem Leben nie begegnet.
Lili und Lucy kommen Hand in Hand nach vorne und wir, das
Publikum sind am Überlegen ganz laut zu applaudieren oder einfach nur die
Stille beizubehalten aus Respekt der zwei gespielten Figuren gegenüber und ihrem
grausamen Schicksal. Doch wir applaudieren, die Zwei bedanken sich und
verschwinden erst einmal hinter der Bühne.
Das Publikum sitzt und fühlt sich betroffen und geflasht. Es
dauert eine ganze Zeit bis der erste aufsteht um zu gehen. Wir bleiben noch
sitzen und unterhalten uns kurz mit Lucys Mama, die auch sehr beeindruckt war
von dem Stück. Und es toll fand das Ihre Tochter und auch Lili sich getraut haben,
solch ein schwieriges Thema auf der Bühne zu präsentieren.
Auch einige Zuschauer aus den vorderen Reihen fühlen sich noch
nicht in der Lage direkt aufzustehen und das Theater zu verlassen. Sie
diskutieren auch über das Thema und wie die Zwei es rüber gebracht haben. Nur
positive Rückmeldungen!
Und da kommen die Zwei auch schon umgezogen wieder in den
Raum und man kommt mit Ihnen ins Gespräch. Wir ziehen unseren imaginären Hut
vor Ihnen nach so einer emotionalen Leistung.
Wir sitzen noch einige Zeit mit anderen Zuschauern zusammen
bis wir die letzten sind, die das mit Lili und dem Theater abgesprochene
Interview mit beiden durchführen können. Wir beziehen uns im kurzem Video-Interview
nur auf die Lesung, das Buch und die ein oder andere Kindheitserinnerung der
beiden.
Auch hier nochmals vielen Dank an Lili und Lucy, dass sie
sich nach der wirklich intensiven Lesung noch kurz die Zeit dafür genommen
haben auch ein paar passende Fragen zum Thema zu beantworten.
Hier nun das Interview schaut mal rein. Wir würden uns über
Kommentare von Euch freuen!
Vom Orgateam
Jenny Wilhelm und Michaela Löber
Hier noch in English!
Es ist aber nicht Perfekt !
Hier noch in English!
Es ist aber nicht Perfekt !
Text:
01.21.2014 Visit of reading "Das rote Fahrrad" (the red bike)
Directed by Lili Gesler and Lucy Scherer Theatre Heppel & Ettlich in
Munich.
With our
report and the subsequent interview with Lili & Lucy , we would like to
give you a feeling the atmosphere of the production and the conversations
afterwards closer from this evening.
Shortly
before 7pm, we stood before the entrance of Heppel & Ettlich Theater. It
can be reached in which one by the restaurant space goes up to the first floor.
The theater is privately held and is located in the Schwabing district of
Munich. You walk in and it is already directly at the counter to get his
ticket. The theater is small and quaint, but for this reading just the place to
on the rearmost ranks of the staging of the two protagonists to follow.
The
admission is free and we are looking for a place in the 3rd row on the right
side. On stage there are two chairs otherwise the stage is empty and has a
black background. It is played suitably music in the background. Michael
Sandorov , known to many as " Peter Page " from "Sturm der
Liebe" directed his camera to the staging of his former colleagues storm
to film completely .
Here we go.
The spot is set directly on the two chairs and Lili and Lucy come one after the
other from the top through the ranks went directly to the stage. Lili is the
thirteen- year-old Éva Heymann (stage left) , Lucy is the sixteen-years old
Lilla Ecseri (stage right).
In the
original sound can be heard by Lili (Éva Heymann ) the saying: "You have
never met , they have not known each other." But they tell each other the
events of her short life in this production, from the respective diaries. Here,
Lili and Lucy glide perfectly into the two figures and tell so authentic that
one has exactly the images before eyes. Also in the dialogues of the two when
skip between the figures you think Éva and Lilla are girlfriends who just like
normal teenagers communicate with each other. But they could never really get to
know and have never met. Éva ( Lili ) tells that she is staying with your
grandparents in Nagyvarad and your mother Ági in Budapest. Lilla (Lucy) grows
on in Budapest.
The two are so different and yet they suffer similar anxieties. Éva just want to live and be a photographer and Lilla wants to be an actress. The deeper the two ( Lili and Lucy ) go into the diaries and the time for these two Jewish children in different places getting worse, you can see on the stage as a spectator no longer Lili and Lucy in front of him.
But only these two young partially weeping creatures that fear for your life. Lilla is to protect the madhouse, because you are not looking thence Jews. And Éva ends up in the Jewish ghetto in confined space (16 people in a room).
Lilla turns in a madhouse by among the many sick and shouts out her fear. At this moment, Éva is placed in parallel to one of the cattle freight wagons to Poland and died in Auschwitz. Lilla not die, but she was never again to be their dream actress to perform in a position.
Then dead silence and once again the emphasis, the two have never met in your life. Lili and Lucy come hand in hand forward and we, the audience are applauding loudly at considering or simply retain only the silence out of respect for the two characters played against and their cruel fate. But we applaud the two thank you and disappear once backstage. The audience sits and feels affected and flashed. It takes a long time until the first gets up to go. We sit still and talk briefly with Lucy's mom, who was also very impressed by the piece. And it's great that your daughter and Lili have dared to present such a difficult topic on stage.
The two are so different and yet they suffer similar anxieties. Éva just want to live and be a photographer and Lilla wants to be an actress. The deeper the two ( Lili and Lucy ) go into the diaries and the time for these two Jewish children in different places getting worse, you can see on the stage as a spectator no longer Lili and Lucy in front of him.
But only these two young partially weeping creatures that fear for your life. Lilla is to protect the madhouse, because you are not looking thence Jews. And Éva ends up in the Jewish ghetto in confined space (16 people in a room).
Lilla turns in a madhouse by among the many sick and shouts out her fear. At this moment, Éva is placed in parallel to one of the cattle freight wagons to Poland and died in Auschwitz. Lilla not die, but she was never again to be their dream actress to perform in a position.
Then dead silence and once again the emphasis, the two have never met in your life. Lili and Lucy come hand in hand forward and we, the audience are applauding loudly at considering or simply retain only the silence out of respect for the two characters played against and their cruel fate. But we applaud the two thank you and disappear once backstage. The audience sits and feels affected and flashed. It takes a long time until the first gets up to go. We sit still and talk briefly with Lucy's mom, who was also very impressed by the piece. And it's great that your daughter and Lili have dared to present such a difficult topic on stage.
Also, some
viewers from the front rows not yet feel able to stand up straight and to leave
the theater. They also discuss about the topic and how the two have brought it
over. Only positive feedback!
The two are
already moved back into the room. We pull out our imaginary hat off to you, for
this emotional performance.
We sit for
some time with other viewers together until we are the last ones who can
perform the collusive with Lili and the theater interview with both. We refer
in short video interview only on reading the book, and one or the other of the
two childhood memory.
Thanks
again to Lili and Lucy that they have still taken by the really intense reading
short the time for it to answer a few pertinent questions on the topic.
Here is the
interview check it out. We would welcome comments from you!
From
Orgateam Jenny Wilhelm and Michaela Löber
Video Interview :
Video Interview :
1.
Question: Lili - Lucy as you get this idea accurately read your this book
"The Red Bicycle"? Does it have to do with Lili that you were born in
Hungary and have already heard of the diary? Or what's the story behind it?
Lili: Very briefly I've played for 5 years each. I can
write it by a Hungarian author. She has tinkered the two diaries together. I
myself have found these diaries. It was my idea back then regrouping them to a
piece in Hungarian.
This then in
German to stage (she laughs) was surprisingly also my idea.
You were also
the same enthusiastic about the idea Lucy?
Lucy: (both laugh) No Lili told me in the summer in
Budapest it and I secretly thought ah I must also make time, but I did not tell
you. Month or so later I get then a sms or email from her, I have an idea we do
it together in German, what do you think of it? Go figure I was so then. Yes.
2. Question: What was your first thought when reading the book? Lili You've
already read before, but what feelings came up there with you?
Lucy: Yes, so
many things, basically there are two girls who just could not live your
childhood so by the events of the time as you would have wished.
3. Question: You yourselves are still young, but have you already get told stories
of your families over this time? Or you know the topic only from the school?
Lucy: So my grandparents have noticed all this and I was a
child and was spoken in the school about it, it was often the topic at home.
Lili: Also
4. Question: Eva's Diary was indeed later found and published by her mother.
Lili: Yes we do
not know whether you have the written or Eva. Because they say they all grown
came over. But I personally am not convinced that the mom wrote. I believe that
it was Eva.
5.
Question: If you had when your kids would have the diary published?
Lucy and Lili: We can´t
say anything to!
6. Question: How important you find it through this time in school to report books
and movies over and over again?
Lucy and Lili: Very important, so we have also made
this event.
7. Question: personal question: Your writes own diary?
Lili: No I am
not writing a diary
Lucy: (laughs) I
have tried it. I have often started but then stopped again.
8. Question: The red bike was indeed the symbol of a lost childhood. Can you still
remind you of your first bike, it also had distinctive characteristics?
Lili: Well, yes,
mine was red!
Lucy: Real?
Lili: Yes!
Lucy: (thinks for
a moment) I think I had a basket in front of it. Did you have a basket?
Lili: No
Interviewer: Since the
doll came in!
Lucy: (laughs) A
lot!
9. Question: At the End of the question: Connects you a story with this theater
here or was it just right only on the logistics from?
Lucy: Lili, the
theater has been found and it is so nice intimate and perfectly suits the
piece.
Interviewer: Thank you for the short interview
and also on Sunday a lot of success for you.
Toller Bericht von der Lesung, ich konnte leider nicht dabei sein, aber Ihr habt mich ein klein wenig daran teilhaben lassen! Man bekommt einen kleinen Eindruck wie emotional bewegend das Thema und die Interpretation durch die Beiden gewesen sein muss! Gut gelungen! Vielen Dank, S.
AntwortenLöschenuzione
AntwortenLöschenThank you for your report on the evening. It was very comprehensive and detailed. It seemed to me to be there, in that small theater. I think it has been a very intense and touching.It seems to me that Lili and Lucy were able to interpret the two young girls very well and with great intensity. I really wanted to see them...I have a few things to ask you if I can. Did Lili and Lucy talk about their future plans? Were in the audience other people known to the public? I heard there was also Elena Temple (Sabrina of Sturm der Liebe)...
Thank you so much for publishing the report English: it has beeen so kind of you....and it would be great also if you could write down the video interview ... so as to allow many people to understand what they say. You know, there is a lot of people from around the world that love Lucy and Lili.
Kykky
Thank you so much Kykky for your comment. Ok, we check it to make the Video with english undertitles for everbody! Give us a little bit time. ;)
LöschenWow! thank you so much ! but if it is too much work yiu can simple write what they say :-)
LöschenThank you very much for the details including English!!! Without your translation, many of us would have no clue what is these about!!
AntwortenLöschenSchön wie Ihr immer noch am Ball bleibt und die "alten" Stars von Hand aufs Herz auf eine so besondere Weise herausstellt. Ihr seid ein tolles Team. Liebe Grüße
AntwortenLöschenHallo Heike, erst einmal danke für die netten Worte. Sie sind uns ans Herz gewachsen und haben aber auch tolle Projekte jeweils am Laufen. Da fällt es leicht mal vorbei zu schauen und ein Bericht darüber zu erfassen für alle anderen Fans. Aber Du bleibst ja bei einigen auch noch am Ball. ;)
LöschenDanke für das Interview mit den beiden - ich finde, ihr habt echt interessante Fragen gestellt. Manchmal hättet ihr die beiden besser ausreden lassen können ;-), aber sonst wirklich klasse Interview. Hab mich sehr darüber gefreut
AntwortenLöschenWir danken Dir! Ja hast Recht manchmal waren beide Seite zu schnell mit Antwort oder Frage!
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