Madlen Kaniuth (Alles was zählt, "Brigitte Schnell")
erst einmal bedanke ich mich, dass Du
am Spendenbowling die Zusage für ein schriftliches Interview zugestimmt hast
und uns zur Verfügung stehst.
Viele kennen Dich aus der täglichen
„Alles was zählt“ Soap wo Du seit 2006 bis jetzt die Nebenrolle der Sekretärin
Brigitte Schnell ,für die Steinkamps, zusehen bist.
auch
ein Beruf für Dich, wenn es mit der Schauspielerei nicht geklappt hätte? Oder
hättest Du was ganz anderes erlernen wollen?
Madlen: Ich habe für die Rolle
der „Brigitte Schnell“ ein Casting gehabt und hatte das große Glück, dass ich
ausgewählt wurde. Die Rolle macht vor allem wegen der „Kleinigkeiten am Rande“
Spaß, die unterschwellig immer mitgespielt werden. Zum Beispiel, dass „Biggi“
schon seit Jahren in ihren Chef Hr. Steinkamp verknallt ist und wenn sie mal
eine andere Affäre hat, hat sie mit sicherem Händchen „den Falschen an der
Angel“ ;-). Es macht aber nicht nur großen Spaß diese Rolle zu spielen, sondern
ausserdem mit einem so wundervollen Team und so tollen Kollegen zusammen
arbeiten zu dürfen.
Ich denke im wahren
Leben wäre Sekretärin keine wirkliche Option für mich… Das liegt aber daran,
dass ich mir nie einen anderen Beruf als die Schauspielerei hätte vorstellen
können.
2. Wie kam es dazu den Weg des Schauspielers zu folgen, hattest
Du Schlüssel
Erlebnisse?
Madlen: Ich
wollte bereits als kleines Kind auf die Bühne: singen, tanzen und spielen. Es gab einfach keine Alternative
für mich und ich habe alles daran gesetzt, dass sich mein Traum erfüllt.
Nicht nur vor der Kamera hast Du
Erfahrung sondern auch Theaterbühnen bzw. Musicalbühnen sind keine Fremdwörter
für Dich.
3. Was Inspiriert Dich mehr, vor echtem Publikum zuspielen
oder vor der Kamera?
Madlen: Es sind beides völlig
unterschiedliche Dinge, aber beide sind sehr reizvoll und großartig. Als
Schauspieler braucht man sein Publikum, aber für mich ist es egal, ob es
Live-Publikum ist oder das „Auge der Kamera“. Allerdings ist der Applaus im
Theater jedes Mal wieder etwas sehr besonderes und schönes.
Ich liebe zum Beispiel die Amerikanischen
Sitcoms. Da wird beides kombiniert. Man dreht mit Kameras, aber vor einem
Live-Publikum. Ich durfte bei so einem Dreh mal dabei sein und das war eine
ganz tolle Atmosphäre und macht sicher viel
Spaß:-)
4. Wie kam es dazu, dass Du den reinen Weg des Schauspiels
gegangen bist und
nicht den des Musicals da Du ja beides kannst?
Madlen: Das hat sich einfach aus
den Angeboten ergeben, die ich bekommen habe. Ich habe meinen Werdegang am
Theater begonnen und erst danach hatte ich Angebote für das TV. Wenn man viel
für das Fernsehen arbeitet, hat man natürlich weniger Zeit für das Theater und
Musical. Aber letztes und vorletztes Jahr
stand ich parallel zum TV auf der Bühne des Millowitsch Theaters in Köln. Das
hat sich prima kombinieren lassen. Und ich singe ja trotzdem noch…. Ich habe 2
Bands, mit denen ich oft spiele und singe auch in einer Musical-Dinner-Gala
(wenn es meine Zeit erlaubt;-). Ich kann mir aber auch sehr gut vorstellen,
zukünftig auch wieder Musicals zu spielen:-) Vielleicht an einem Stadttheater, das wäre schön.
Außerdem Schauspiel hast Du dem Gesang
nicht den Rückengekehrt sondern bist der Musik treu geblieben so bist Du
Frontfrau zweier Bands den 80Special und Nightliners mit
denen Du durch ganz Deutschland ziehst. Wie auch bist Du großer Fan vom 1.FC
Köln.
5. Kann man den Gesang als Ausgleich zum
Drehen bezeichnen oder ist es doch der
1.FC Köln?
Madlen: Jetzt habe ich die
Antwort dieser Frage schon fast in der letzten Frage vorweg genommen…;-) Ja, für mich ist Gesang ein ganz guter
Ausgleich. Vor allem kann man dabei seinen Emotionen -genau wie im Schauspiel-
freien Lauf lassen. Das mag ich sehr. Aber ein perfekter Ausgleich in der
Freizeit ist dann doch eher der 1. FC Köln:-). Ich bin großer Fan dieses
Vereins, bin selber Mitglied und habe das Glück eine Dauerkarte zu besitzen.
Ich liebe die Stadionatmosphäre <3. Da kann ich komplett von allem
abschalten und vergesse für 90 min den Alltag.
Neben der Schauspielerei engagierst Du Dich auch im sozialen Bereich und bist unter
anderem Botschafterin für den Verein „Kinderlachen e.V. wie auch
unterstützt Du die Deutsche
Knochenmarkspenderdatei (DKMS) und seit kurzem bist Du auch Botschafterin Lipödem
e.V.
6. Wie lange bist Du bereits Botschafterin dieser drei
Vereine?
Madlen: Für den Lipödem Hilfe
Deutschland e.V. bin ich ziemlich genau ein Jahr Botschafterin. Am längsten
engagiere ich mich für Kinderlachen e.V. Das sind schon ein paar Jährchen, aber
wie lange genau kann ich so auf Anhieb gar nicht sagen.
Für die DKMS habe ich vor
ca. 5-6 Jahren das erste Mal eine Aktion begleitet.
7. Was ist das für ein Gefühl, Botschafterin zu sein?
Madlen: Für mich persönlich ist
es sehr wichtig, dass ich etwas von dem zurückgeben kann, was das Publikum mir
gibt und das möchte ich gerne nutzen, um Schwächeren zu helfen. Die Aufgabe als
Botschafterin gibt mir die Möglichkeit dazu und dafür bin ich sehr dankbar. Und
ich bin natürlich auch stolz, Botschafterin für diese Institutionen sein zu
dürfen.
Innerhalb von zwei Tage habe ich Dein
erstes Buch „Dicke Beine trotz Diät“ gelesen man kann eher sagen verschlungen.
Ich fand es total mutig von Dir, dass Du von Kindesalter bis heute Dein Leben
aufgeschrieben hast welche Kontras doch die Erkrankung Lipödem, die erst seit
mehr als 30 Jahre bei Dir erkannt wurde, nicht nur im Alltag sondern auch im
beruflichen Leben Probleme gemacht hat.
8. War es für Dich ein komisches Gefühl,
Deine ganze Geschichte in ein Buch zu
verfassen, da Du ja „Dein zweites Ich“
wenn ich das so sagen darf, nochmal
wiedergibst? Du veröffentlichst der ganzen
Welt Dein Leben vom 3.Monat,
Kindergarten, Schule, Pubertät und darüber hinaus,
wie man sich fühlt wenn man die
Erkrankung hat.
Madlen: Nein, ich hatte kein
komisches Gefühl dabei. Mir war und ist es sehr wichtig, dass die Krankheit
Lipödem bekannter wird und dass darüber aufgeklärt wird.
Es ist unfassbar, wenn nicht sogar
empörend, dass selbst Ärzte die Erkrankung nicht kennen oder nicht
ernst genug nehmen, obwohl so viele Millionen Frauen darunter leiden.
Das stand die ganze Zeit im
Vordergrund und deswegen habe ich auch gar nicht groß
darüber nachgedacht, ob es sich komisch anfühlen könnte, meine Lebensgeschichte
zu erzählen. Da ich kein Mediziner bin, musste das Buch sehr persönlich werden;
ich habe ja durchweg meine eigenen Erfahrungen geschildert und keine
medizinischen Ratschläge gegeben.
9. Du schreibst in Deinem Buch, das Du nicht mehr, ab dem
Zeitpunkt wo Deine
Operationen durchgeführt worden ist, so wie ich es richtig
gelesen habe, dass Du
zwar an Lipödem erkrankt warst, aber jetzt nun nicht mehr
aber warum nicht, sie war
ja leider seit mehr als 30 Jahre Dein
Lebensbegleiter?
Madlen: Lipödem ist eine
chronische und erblich Bedingte Erkrankung. Das heisst, chronische Erkrankungen
kann man in der Regel nicht heilen. ABER: wenn man keine Beschwerden hat und
keine Symptome aufweist, fühlt man sich auch nicht krank und bezeichnet sich in
der Regel auch nicht als krank. So geht es mir nach den OPs.
Alle Beschwerden, Schmerzen, usw.
sind weg. Ich benötige keinerlei „Hilfsmittel“ wie zum Beispiel
Kompressionskleidung oder Lymphdrainagen mehr. Also merke ich ja nichts von der
Erkrankung. Also fühle ich persönlich mich
als geheilt! Die ganzen Erscheinungen der Erkrankung, die ich seit meiner
Pubertät mitgeschleppt hatte, wurden in den OPs beseitigt. Natürlich braucht
die Psyche, die in der ganzen Zeit auch sehr unter der Erkrankung gelitten hat,
auch ihre Zeit, um sich an den neuen , verbesserten Zustand zu gewöhnen, aber
bekanntlich gewöhnt man sich an positive Veränderungen ja schneller als an
negative;-).
10. Wenn Du die Augen schließt, was sind
Deine Träume und Wünsche für Dein
zukünftigen schauspielerischen Werdegang?
Malden: Oh da gibt es
einiges….;-) Von historischen Kostümfilmen bis hin zu einem Film, in dem ich
reiten dürfte… Ich hatte ja vorhin bereits erwähnt, dass ich Amerikanische
Sitcoms liebe…. Das wäre zum Beispiel auch ein absoluter Traum, dort mitspielen zu dürfen.
Ansonsten lasse ich die Dinge einfach auf mich zukommen und freue mich, dass ich überhaupt die Möglichkeit
habe in diesem Job arbeiten zu dürfen. Ich freue mich über alle Angebote, die
auf mich zukommen, sei es TV, Kino, Musical oder Theater. Wenn man als Schauspieler
spielen darf und tolle Charaktere verkörpern darf, dann kann man sich
(besonders in der heutigen Zeit) sehr glücklich schätzen. Und das tue ich auch!
11. Zum Abschluss darfst Du Deinen Fans noch
etwas mitgeben auch bezüglich der
Erkrankung Lipödem natürlich.
Madlen: Versucht das Leben und die
Situationen, in denen ihr euch befindet, immer positiv zu sehen. Nie den Mut
verlieren und immer da Beste aus jeder Gelegenheit heraus holen ;-). Kleine
Rückschläge wird es immer mal geben… daran darf man nicht gleich verzweifeln.
Gerechtigkeit, Fairness, Friedlichkeit und Liebe sind wichtig. Ich glaube an
das Karma und wenn man Gutes tut und keinem unnötig weh tut, kommt das Gute
auch bestimmt zu einem zurück:-).
Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit
dafür genommen hast für dieses schriftliche Interview. Wir bleiben Dir auch
weiterhin auf den Fersen was Du zukünftig an Projekten hast. Wir werden darüber
berichten.
Liebe Grüße
Vom Serienplausch Team.
(Johanna)
Ich
danke EUCH für das Interview:-) Liebe Grüße, eure Madlen
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